yalst als Schreibtelefon für Gehörlose
Mit Schreibtelefonen können Gehörlose miteinander oder auch mit Hörenden kommunizieren. Klassische Schreibtelefone sind seit 1975 verfügbar und besitzen eine Tastatur zur Texteingabe und LCD-Bildschirme, auf denen der geschriebene und der empfangene Text erscheinen. Die Schweizer Gehörlosenzentrale (www.gehoerlosenzentrale.ch), eine Einrichtung der Stiftung „Graham Bell“, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Gehörlosen zu ermöglichen, hörende Gesprächspartner anzurufen. Der per Schreibtelefon übermittelte Text wird dem hörenden Teilnehmer vorgelesen und dessen Antwort als Text an den Gehörlosen zurückgesendet. Der Dienst ist für seine Nutzer kostenfrei und wird über Spenden finanziert.
Obwohl heute immer noch herkömmliche Schreibtelefone im Einsatz sind, spielt im 21. Jahrhundert das Internet bei diesem Vermittlungsdienst eine immer größere Rolle. So nutzt die Gehörlosenzentrale bereits seit einigen Jahren das yalst-LiveSupportTool als Alternative. Die Live-Chat-Software ist rein browserbasiert, so daß die Chats problemlos ohne zusätzliche Hard- oder Software geführt werden können. Zehntausende über yalst vermittelte Gespräche bestätigen die hohe Akzeptanz dieser Lösung.
Aber was ist, wenn ein Gehörloser unterwegs jemanden anrufen muß, z.B. weil ein vereinbarter Termin aufgrund einer Zugverspätung nicht eingehalten werden kann? Um dieses Problem zu lösen, hat Visisoft für die Gehörlosenzentrale eine angepaßte Version der yalst-ChatApp entwickelt, mit der Gehörlose den Vermittlungsdienst nun mobil und von überall nutzen können. Das Benutzerinterface während eines Chats mit der Vermittlung ähnelt dabei dem eingebauten Nachrichtenprogramm des iPhones. Bisherige Gespräche können in einer Historie nachgelesen werden, zusätzlich kann der Gehörlose eine Mitschrift der Konversation per E-Mail erhalten. Ist der gewünschte Gesprächspartner nicht sofort erreichbar, hat der Vermittler die Möglichkeit, den Gehörlosen über eine sogenannte Push-Notification zu benachrichtigen, sobald der hörende Teilnehmer verfügbar ist. Auf Vermittlerseite laufen die Gesprächsanfragen genau wie die Chats, welche von einem PC ausgehen, im Operator-Frontend vom yalst-LiveSupportTool auf.
Somit sind gehörlose Menschen nicht mehr von der mobilen Kommunikation ausgeschlossen – ein großer Schritt zu einer höheren Lebensqualität. Visisoft hat in diesem Projekt nicht nur die iPhone-App entwickelt, sondern auch die Hälfte der Entwicklungskosten getragen.
Die kostenlose App ist unter der Bezeichnung „gehörlosenzentrale.ch“ ausschließlich im Schweizer App Store erhältlich.